Überwachungsvorwürfe gegen OUYA Inc.

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Vor kurzem analysierte ein deutscher Student der Universität Leipzig in seinem Blog das Update-Verhalten der OUYA und kam dabei zu einem erstaunlichen Ergebnis: Wie es scheint, beobachtet die kleine Android-Konsole regelmäßig das individuelle Nutzerverhalten ihrer Spieler und sendet diese Statistiken nicht nur an OUYA Inc., sondern auch an Google Analytics.

Dieser Informationsfluss beinhaltet laut dem Blogger C. Weiske unter anderem alle Nutzeraktivitäten im DISCOVER-Store sowie die Inhalte der „Play“ und „Manage“-Rubriken. Alle diese Informationen werden an Google Analytics übertragen, höchstwahrscheinlich zur statistischen Auswertung, vielleicht aber auch im Kontext eines Vertrags.
Im Klartext würde dies bedeuten, dass nicht nur OUYA Inc. selber, sondern auch Google detaillierte Informationen über das Nutzungsverhalten der OUYA-User übermittelt bekommt. Außerdem werden bei fast allen an die OUYA API gesendeten Anfragen die Nutzerdaten mitgesendet – obwohl das nur bei den wenigsten nötig ist.

All tracking events sent to the OUYA servers are personalized:
They include your login information (authentication token obtained during login), console hardware ID and console firmware.

— C. Weiske

In welchem Grade diese Vorwürfe tatsächlich zutreffen, ist zur Zeit jedoch noch ungewiss. OUYA Inc. hat auf den Blogeintrag und der dazugehörigen Reddit-Diskussion noch nicht reagiert.

Über den Autor: Alexander
18, Oslo, Student (?), Indie-Gamer, Idealist. Kein Kickstarter-Backer, aber Unterstützer im Geiste. Momentan bin ich hier praktisch Praktikant, aber vielleicht in einem Jahr bereits Vollzeit-Angestellter! Man darf ja wohl noch träumen ;)

8 Kommentare

  1. gueschmid sagt:

    Naja, war jetzt aber bei einer amerikanischen Firma nicht wirklich verwunderlich, oder?

    Macht doch die XBOX bestimmt auch, nur nicht zu Google, nehm ich an.

  2. Chaosghoul sagt:

    „OH!!! MEIN!!! GOTT!!! Ich nutze einen Googleservice und meine Nutzungsstatistiken werden an Google gesendet!!!“

    … Willkommen im Jahr 2004, biste auch schon angekommen? …

    • Alexander sagt:

      Mich würde ja brennend interessieren, welchen Google-Service ich bei der Nutzung der OUYA vor dieser Meldung bewusst in Anspruch nahm.

      • Chaosghoul sagt:

        Öhm so ziemlich nur das OS, mehr nicht…

        • Alexander sagt:

          Du weißt schon, dass die gesamte Benutzeroberfläche von OUYA Inc. engineert wurde und nur im Kern auf Android basiert?
          (Mal ganz abgesehen davon dass ich als Endnutzer bis vor kurzem in der AGB einer Datenweiterleitung an Google überhaupt nicht zugestimmt habe)

          • Chaosghoul sagt:

            Ich kann auch einen XP Skin auf mein Win7 System ziehen, es bleibt trotzdem Win7.
            Was meinst du, warum du Google AGB bestätigen musst, wenn es ein „OUYA OS“ ist?
            Weil es das eben nicht ist.
            Es ist Android mit einer Oberfläche drüber, es belibt im Kern trotzdem Android und daran, wie schnell man aus der Ouya Oberfläche rauskommt, sieht man, wie wenig „OUYA“ und wie viel „Android“ wirklich an diesem OS ist.

  3. Alexander sagt:

    Man muss eben keine Google AGB bestätigen, genau das ist es ja. Bis zum letzten Firmware-Update stand von einer Weiterleitung der Nutzungsstatistiken an Google auch nichts in der Endnutzer-AGB von OUYA. Darüber hinaus bietet Google einem wenigstens die Möglichkeit, einzustellen, welche Nutzungsstatistiken aufgezeichnet werden und welche nicht – bei OUYA nimmst du entweder die AGB an oder du kannst den Store nicht mehr benutzen.

  4. Trollmanns sagt:

    Ich find das eigentlich schade…aber solange kein eingebautes Micro Gespräche an NSA schickt, gehts noch (o: